High-Tech in der Innerschweiz – (Zeit-)Reise der SVP Weiningen vom 7. Mai 2010

 Die Zentralschweiz glänzt nicht nur mit dem Vierwaldstättersee, Aussichtsbergen und Wanderwegen. Sie ist auch High-Tech Standort für die Luft- und Raumfahrt und bietet berühmte Beispiele von Pionierleistungen in Ingenieurskunst. Die SVP Weiningen hat an ihrem diesjährigen Ausflug eine Zeitreise mit Akzent auf Schweizer Technologie über mehr als hundert Jahre unternommen.

 

Auftakt bildete die Gegenwart. Im Technologiekonzern Ruag in Emmen liess sich die fast 40-köpfige Reisegruppe über die Entwicklung des früheren Rüstungsbetriebs zu einem Unternehmen, das heute rund die Hälfte seines Umsatzes im zivilen Sektor erwirtschaftet, informieren. Bei der Betriebsbesichtigung beeindruckte die riesige Halle, in welcher die Nutzlastverkleidungen für die europäische Ariane und die amerikanische Atlas-Trägerraketen zusammengebaut werden. Faszinierend war der Blick von der Galerie in die „Eingeweide“ der F/A-18-Kampfjets und der rot-weissen Tiger F-5 der Patrouille Suisse, die in Emmen gewartet werden. Für die Zivilluftfahrt stellt Ruag nebst zahlreichen Teilen für verschiedene Flugzeugtypen die Flügelspitzen (Winglets) für die Airbus A320-Familie sowie die Flügel-Hinterkanten der mächtigen Tragflächen des Riesenjumbos A380 her.

 

Die Werksbesichtigung lieferte viel Gesprächsstoff beim anschliessenden Apéro mit Weininger Weinen vor den Bürgenstock-Hotels. Herumwirbelnde Fernseh-Teams liessen darauf schliessen, dass hier oben etwas im Tun ist. Tatsächlich informierten die Investoren aus Qatar gleichen Tags die Medien über ihre hochtrabenden Pläne zum neuen „Bürgenstock Resort“. Unsere Gruppe schwenkte auf den über hundertjährigen Felsenweg ein, der seit der Belle Epoque Abertausende aus dem In- und Ausland mit den einmaligen Ausblicken auf Luzern, den See und die Rigi angelockt hat. Attraktion der Promenade war und ist noch heute der Hammetschwand-Lift. Vom Innerschweizer Hotel- und Bahn-Pionier Franz-Josef Bucher-Durrer über fünf Jahre geplant und erbaut, war der Lift entlang der senkrechten Wand 1905 als absolute Sensation eröffnet worden. 1991 erneuerte die Firma Schindler den Lift komplett. Nun überwindet der Aufzug die Höhe von 152m in weniger als einer Minute. Der Blick in die Tiefe aus der Glaskabine mag bei manchen Touristen ein Kribbeln im Bauch auslösen. Allfällige Schwindelgefühle sind auf der Aussichtsterrasse des Bergrestaurants indessen rasch vergessen. Die Weininger jedenfalls sprachen dem Mittagessen herzhaft zu.

 

Der Hammetwschand-Lift ist der höchstgelegene Aussenlift Europas. Eine weitere Spitzenposition hält die Bürgenstock-Bahn. Der Zubringer zu den Bürgenstock-Hotels wurde ab der Schiffsstation Kehrsiten-Bürgenstock als erste elektrische Standseilbahn der Schweiz 1888 in Betrieb genommen. Mit dieser Nostalgie-Bahn, die 2002 komplett überholt wurde, trat unsere bestens gelaunte Gruppe die Weiterreise an. Die Talfahrt mit dem herausgeputzten „Bähnli“ war wiederum ein Erlebnis und ebenso die Schiffahrt ab Kehrsiten nach Luzern. Individuelles Bummeln in der Luzerner Altstadt bildete den Abschluss eines abwechslungsreichen Tags, der mit der ausgewogenen Kombination von Technik und Natur in bester Erinnerung bleibt. Dem Organisator, SVP-Präsident Roland Wüthrich, war es sogar gelungen, Petrus für uns zu gewinnen. Erst als wir in den Car für die Rückfahrt nach Weiningen einstiegen, begann es zu regnen.